Chronische Achillessehnenreizung (Tendopathie)
Die chronische Achillessehnenreizung (Tendinose, Tendopathie) ist eine degenerative Erkrankung der Achillessehne, die durch wiederholte Überbelastung, Fußfehlstellungen oder nicht ausgeheilte Mikroverletzungen entsteht. Häufig betroffen sind Menschen zwischen 35 und 55 Jahren. Typische Symptome sind morgendliche Anlaufschmerzen, Belastungsschmerzen, Schwellungen und eine verdickte Sehne.
Mit gezielter Entlastung, entzündungshemmenden Maßnahmen, spezifischen Übungen und unterstützendem Schuhwerk oder Bandagen, lässt sich die Heilung fördern und die Beschwerden lindern.
Chronische Achillessehnenreizung (Tendinose, Tendopathie)
Die Achillessehne ist die stärkste Sehne im menschlichen Körper, welche die Wadenmuskulatur mit dem Fersenbein verbindet und die es uns ermöglicht, das gesamte Körpergewicht beim Gehen, Laufen oder Springen in Bewegung zu bringen. Bei jedem Schritt trägt die Achillessehne ein Mehrfaches des Körpergewichts, sie besitzt durch ihren Aufbau (Faserverlauf) und ihre Zusammensetzung (zugfestes Kollagen Typ I) eine hohe Reißfestigkeit (Belastbarkeit bis 800kg).
Doch bei wiederholter Fehl- und Überbelastung oder Verletzungen mit entsprechenden Veränderungen an der Achillessehne kann diese am Ansatz an der Ferse oder im Sehnenverlauf gereizt, entzündet, schmerzhaft werden und auch reißen.
Ursachen, Risikofaktoren für Erkrankungen und Verletzungen der Achillessehne sind vielfältig und häufig multifaktoriell:
Fußfehlstellungen wie Knick-Senkfuß oder Hohlfuß oder auch Beindeformitäten und Beinlängenunterschiede
Fehl- und Überlastung im Alltag, Beruf, Sport
Degenerative Veränderungen durch chronische Fehl- und Überbelastung und nicht ausgeheilte Mikroverletzungen
Medikamente wie Kortison und bestimmte Antibiotika, die die Sehnenstruktur schwächen können
Stoffwechselerkrankungen wie Diabetes mellitus und Gicht.
Was ist eine chronische Achillessehnenreizung?
Eine chronische Achillessehnenreizung, auch als Tendinose oder Tendopathie der Achillessehne bezeichnet, ist eine degenerative Veränderung der Achillessehne, die sich durch Überbelastung, Fußfehlstellungen, unpassendes Schuhwerk (bes. beim Sport), nicht ausgeheilten Mikroverletzungen oder Stoffwechselerkrankungen entwickeln kann. Sie tritt am häufigsten im Alter zwischen 35 und 55 Jahren auf. Oft ist auch hier eine Kombination aus berufsbedingter und freizeit-, sportbedingter Überbeanspruchung der der Achillessehne und der Wadenmuskulatur für die Entwicklung förderlich.
Typische Symptome sind Schmerzen (morgendlicher Anlauf-, Belastungs- und Nachbelastungsschmerz) entlang der Achillessehne (besonders mittleres Drittel) und an der hinteren Ferse (Ansatz der Achillessehne), die besonders morgens oder bei Bewegung stark spürbar sind. Auch Schwellungen, Druckempfindlichkeit, tastbare Verdickung/ Auftreibung und Steifigkeit der Sehne besonders nach Ruhephasen (morgens, längeres Sitzen) sind relevante Befunde.
Wie ist der Verlauf der chronischen Achillessehnenreizung?
Die chronische Achillessehnenreizung beginnt oft schleichend mit leichten Schmerzen und einem Spannungsgefühl entlang der Sehne sowie in der hinteren Beinmuskulatur, die bei Belastung zunehmen. Im Verlauf können selbst alltägliche Bewegungen wie Gehen oder Treppensteigen schmerzhaft werden. In schweren, lang andauernden, weitestgehend auch unbehandelten Fällen oder bei Wiederauftreten der Erkrankung besteht ein erhöhtes Risiko für einen Achillessehnenriss.
Ohne gezielte Behandlung (auch Eigenmaßnahmen) und Belastungsreduktion können sich die Beschwerden verschlimmern, die Reizung wird chronisch und die degenerativen Veränderungen an der Achillessehne nehmen zu. Ein möglicher Umkehrprozess mit vollständiger Ausheilung der Achillessehne wird verhindert oder eingeschränkt.
Therapieansätze für Zuhause
Mit der richtigen Kombination aus Belastungsreduktion und gezielten Eigenmaßnahmen kann man die Heilung der chronische Achillessehnenreizung (Tendinose, Tendopathie) oft selbst gut fördern und das Risiko von Langzeitverläufen, Rezidiven oder Eintreten von Komplikationen verringern.
Die SMINA COMFORT Achillessehnen Bandage ist eine wertvolle Unterstützung dabei. Sie stabilisiert die Achillessehne und das obere Sprunggelen und schützt vor schmerzhaften Bewegungen, was hilft, die Belastung der betroffenen Sehne zu reduzieren. Zusätzlich zur Bandage gibt es einige weitere Maßnahmen, die man zu Hause anwenden kann, um die Symptome der Achillessehnenentzündung zu lindern und die Heilung zu fördern:
Bewegung und Mobilität: Es muss auch bei der chronische Achillessehnenreizung die Belastung des Beines und der Achillessehne unter Berücksichtigung der notwendigen Mobilität im Alltag reduziert werden. Verkürzte und nur notwendige Gehbelastung sowie Wege mit dem Rad/ Auto absolvieren sind zu empfehlen. Hohe berufliche Belastungen und Achillessehnenbelastende sportliche Aktivitäten sind auszusetzen oder zu reduzieren. Regelmäßige Bewegung mit moderater Belastung der Achillessehne und des oberen Sprunggelenkes und die Vermeidung oder Reduktion von einseitigen Belastungen oder Fehlbelastungen hilft, die Ausheilung der Sehne zu fördern und die Sprunggelenke beweglich zu halten. Eigene Bewegungsübungen sind dafür ideal. Auch Dehnungsübungen können zur Anwendung gebracht werden. Wichtig ist ein verbesserter (reduzierter) Spannungszustand der hinteren Unterschenkelmuskulatur.
Kälte-, Wärmeanwendungen: Lokale Maßnahmen wie Kälteanwendung (u.a. Kälteverbände oder Umschläge, Eiswasser) an der betroffenen Sehne und Wärmeanwendung an der Unterschenkelmuskulatur (u.a. Wärmflache, Körnerkissen, Rotlicht) sind zu empfehlen. Die jeweilige Verträglichkeit Kälte oder Wärme ist individuell zu betrachten.
Entzündungshemmende Salbenverbände: Salbenverbände (als sog. feuchte Kammer) im Bereich der entzündeten Sehne am Unterschenkel regelmäßig (2x/ Tag) anwenden. Die Salbe dick auftragen, mit einer feuchten Binde umwickeln und darüber durchsichtige Haushaltsfolie platzieren, um die Wirkung der Salbe zu verstärken. Dabei sollten entzündungshemmende Salben benutzt werden. Klassische Salben mit den Wirkstoffen Diclofenac, Ibuprofen o.ä. sind nur kurzzeitig (bis zu 5 Tagen) zur Anwendung zu bringen. Eher sollten hier Salben z.B. mit Arnika angewendet werden.
Entzündungshemmende Ernährung: Eine Ernährung mit reduziertem Fleisch- und Wurstanteil, reich an Omega-3-Fettsäuren (z.B. in Fisch, Leinsamen und Walnüssen), viel Gemüse, ausreichend Obst (vor allem Beerenobst), reduzierte weiße Backwaren, eher Vollkornprodukte und wenig Zucker kann Entzündungen im Körper und speziell hier an der Achillessehne reduzieren. Auch andere spezielle Lebensmittel, wie Kurkuma, Schwarzer Pfeffer und Ingwer haben eine entzündungshemmende Wirkung und können integriert werden. Dadurch ist es möglich Schmerzen, Schwellungen und die Gefahr des Chronifizierens der Sehnenenreizung zu reduzieren.
Eigenübungen für die Sehne-Muskel am Unterschenkel: Gut funktionierende Muskeln (Ober- und besonders Unterschenkelmuskeln) entlasten das obere Sprunggelenk und die Achillessehne. Dosiertes Dehnen der Fußstreckmuskulatur wird empfohlen. Eine einfache Übung ist das Dehnen an einer Wand: Einen Fuß nach hinten stellen (Abstand variabel), die Ferse auf den Boden drücken bis eine Dehnung in der Wade spürbar ist. Auch sog. excentrische und/ oder isometrische Übungen werden empfohlen und können die Heilung unterstützen. Ziel ist es die Muskelfunktion zu verbessern, die Sehnenspannung zu reduzieren und die Sehnenausheilung zu fördern. Wichtig bei den Eigenübungen ist, dass sich der Schmerz nicht verstärken darf. Diese Eigenübungen sollten aber bis zur Schmerzfreiheit regelmäßig (ein- bis zweimal am Tag) durchgeführt werden. Konkrete Informationen zur Durchführung findet man bei YouTube
Massage und Faszienrolle: Die Anwendung einer Faszienrolle oder eines einfachen Massagemittels (Faszienball, Massagepistole etc.) auf den hinteren Unterschenkel kann helfen, die Muskulatur zu lockern und die Durchblutung zu fördern. Direkt an der Sehne oder dem Sehnenansatz Druck auszuüben, sollte eher vermieden werden.
Schuhwerk und orthopädietechnische Maßnahmen: Das Schuhwerk sollte bequem, ausreichend groß, keinen Druck an der Fersenkappe verursachen und eine ausreichende Dämpfung (nicht zu harte Sohle) mit gutem Abrollverhalten realisieren. Orthopädische Einlagen können zusätzlich helfen, Risikofaktoren bei Fußdeformität zu reduzieren und damit die Sehne zu entlasten. Auch eine bessere Belastungsverteilung mit Blick auf die Achillessehne ist dadurch umsetzbar.
Schmerzmittel bei Schmerzen: Entzündungshemmende und schmerzstillende Medikamente wie Ibuprofen oder Diclofenac können eingenommen werden, um starke Schmerzen zu lindern. Sind meist bei der chronische Achillessehnenreizung aber relativ wenig wirksam. Auf Grund verschiedener Nebenwirkungen bei ausgeschlossenen Kontraindikationen und der negativen Auswirkung auf die Sehnenheilung ist nur eine kurzzeitige Anwendung (bis zu 5 Tage) zu empfehlen. Entzündungshemmende Phytopharmaka stellen eine Alternative dar.
Falls die Beschwerden trotz dieser Maßnahmen sich nicht innerhalb von 4-6 Wochen bessern lassen oder zunehmen, ist ein Arztbesuch nicht nur ratsam, sondern dringlich zu empfehlen. Eine gezielte Diagnostik und Therapie ist dann zu überlegen.
Mit der Kombination aus der SMINA COMFORT Achillessehnen Bandage, gezielter Belastungsreduktion und regelmäßiger Umsetzung von Eigenmaßnahmen kann jeder Betroffene selbst viel dazu beitragen, die Beschwerden zu lindern und eine Verlängerung des Heilverlaufes zu vermeiden.