Tennisellenbogen (Epicondylitis lateralis)
Der Tennisellenbogen (Epicondylitis lateralis) - entgegen seinem Namen nicht nur ein Problem von Tennisspielern - ist eine schmerzhafte Entzündung der Sehnen an der Ellenbogenaussenseite.
Besonders häufig tritt der Tennisellenbogen bei Menschen zwischen 35 und 55 Jahren auf und entwickelt sich meist schleichend durch alltägliche, sich wiederholende Bewegungen: sei es am Computer, beim Schrauben oder bei der Gartenarbeit.
Was ist ein Tennisellenbogen?
Der Tennisellenbogen, medizinisch als Epicondylitis lateralis bezeichnet, ist eine schmerzhafte Entzündung/Reizung der Sehnen an der Außenseite des Ellenbogens, an den Ursprüngen der Streckmuskulatur der Hand und Finger.
Er tritt am häufigsten im Alter zwischen 35 und 55 Jahren auf und ist oft eine Kombination aus berufsbedingter und freizeitbedingter Überbeanspruchung der Hand- und Fingermuskulatur auf. Parallel dazu verändert sich meist altersbedingt die Qualität und Belastbarkeit der Sehnen. Durch wiederkehrende, monotone Bewegungsabläufe kann es zu schmerzhaften Überbeanspruchungsreaktionen am Sehnenursprung der Hand- und Fingerstreckmuskeln kommen. Dabei sind Bewegungseinschränkungen (Ellenbogen, Arm), stark schmerzhafte Verspannungen der Muskulatur sowie eine Schonhaltung mit einhergehendem Kraftverlust relevant.
Die Bezeichnung "Tennisellenbogen" ist ein wenig irreführend, da die Überlastung keineswegs nur durch Tennisspielen ausgelöst wird. Belastungen des Armes/Hand mit intensivem Greifen, Halten, Heben schwerer Gegenstände oder häufige, sich wiederholende Handbewegungen – etwa beim Schrauben, Schreiben oder Arbeiten am Computer, intensive Gartenarbeit – können einen Tennisellenbogen begünstigen.
Rauchen, Übergewicht, ein erhöhter Cholesterinspiegel und Typ-2-Diabetes erhöhen das Risiko für eine Epicondylitis zusätzlich.
Wie ist der Verlauf eines Tennisellenbogens?
Ein Tennisellenbogen entwickelt sich oft schleichend. Anfangs spürt man nur gelegentlich leichte Schmerzen an der Außenseite des Ellenbogens, die bei bestimmten Bewegungen oder Belastungen auftreten. Mit der Zeit können diese Schmerzen intensiver und konstanter werden. Auch leichte Alltagstätigkeiten, wie das Anheben einer Kaffeetasse oder das Greifen von Gegenständen, sind dann unangenehm und eingeschränkt. Im weiteren Verlauf können die Schmerzen in den Unterarm ausstrahlen und die Belastbarkeit spürbar einschränken.
Der Verlauf der Heilung hängt stark von wirksamer Behandlung und Reduktion der auslösenden, schädigenden Belastung, Bewegungen ab. Bei konsequenter Umsetzung im Alltag, Beruf, Sport und den richtigen Maßnahmen kann die Symptomatik innerhalb weniger Wochen abklingen. Bleibt die Belastung jedoch bestehen, kann der Tennisellenbogen chronisch werden, was eine längere Heilungsphase und möglicherweise intensivere Behandlungen erforderlich macht.
Therapieansätze für Zuhause
Die SMINA COMFORT Ellenbogen Bandage Plus kann dir helfen, die Belastung am Ellenbogen und der Muskulatur zu reduzieren. Sie sorgt für Kompression (Druck) an Sehne und Muskel sowie für deren Entlastung. Zusätzlich zum Tragen der Bandage (Basismaßnahme) gibt es mehrere einfache Eigenmaßnahmen und Tipps, die angewendet werden können, um die Beschwerden zu lindern und die Heilung zu fördern. Wichtig ist, wenn Schmerzen am Ellenbogen (innen) und in der Hand-, Fingerstreckmuskulatur auftreten, sollten diese nach ca. 1-2 Wochen ernst genommen und erste Eigenmaßnahmen zur Anwendung gebracht werden.
Reduktion der Fehl- und Überbelastung: Sich meist wiederholende Fehl- und Überbelastungen (Bewegungen, Aktivitäten) sind als Ursache/ Auslöser der Symptome zu identifizieren und dann sind diese zu vermeiden oder zu reduzieren. Vollständige Ruhigstellung des Ellenbogens, Unterarm ist nicht notwendig und medizinisch nicht sinnvoll.
Kälte-, Wärme- und Salbenanwendungen: Lokale Maßnahmen wie Kälteanwendung (u.a. Kälteverbände, Eiswasser) oder Salbenverbände (als sog. feuchte Kammer) am Ellenbogen und Wärmeanwendung in der Unterarmmuskulatur (u.a. Wärmflasche, Körnerkissen, Rotlicht) sind zu empfehlen.
Eigenübungen für Sehne-Muskel am Unterarm: Dosiertes, sanftes Dehnen der Streckmuskulatur und sog. exzentrische Übungen werden empfohlen und können die Heilung unterstützen. Ziel ist es die Muskelverspannungen zu reduzieren. Wichtig bei den Eigenübungen ist, dass sich der Schmerz nicht verstärken darf. Einfache Dehnübung: Der Arm wird ausstreckst und die Hand sanft nach unten gezogen, um die Muskeln an der Ellenbogenaußenseite zu dehnen.
Exzentrische Übungen: Konkrete Informationen zur Durchführung findest du bei den SMINA Eigenübungen. Diese Eigenübungen sollten aber bis zur Schmerzfreiheit regelmäßig (ein- bis zweimal am Tag) durchgeführt werden.
Massage und Faszienrolle: Die Anwendung einer Faszienrolle oder eines einfachen Massagemittels (Faszienball, Massagepistole etc.) auf dem Unterarm kann helfen, die Muskulatur zu lockern und die Durchblutung zu fördern. Direkt an den Sehnenursprüngen Druck auszuüben, sollte eher vermieden werden.
Schmerzmittel bei akuten Schmerzen: Entzündungshemmende Medikamente wie Ibuprofen oder Diclofenac können eingenommen werden, um starke Schmerzen zu lindern. Aufgrund verschiedener Nebenwirkungen und der negativen Auswirkung auf die Sehnenheilung ist nur eine kurzzeitige Anwendung (bis zu 3 Tage) zu empfehlen. Entzündungshemmende Phytopharmaka stellen eine Alternative dar.
Sollten diese Eigenmaßnahmen inkl. der regelmäßig angewendeten Bandage als Unterstützung für die Selbstheilung nach ca. 4-6 Wochen nicht ausreichen, um zu einer merkbaren Verbesserung der Beschwerden und Einschränkungen zu führen, länger anhalten oder wieder auftreten, ist es dringlich zu empfehlen, ärztlichen Rat einzuholen. Ein Arzt kann eine korrekte Diagnose stellen und bei Bedarf zusätzliche therapeutische Maßnahmen einsetzen. Die meisten Tennisellenbogen sind damit gut behandelbar bis zur Ausheilung.
In seltenen Fällen, bei denen die nicht operative Therapie nicht ausreichend erfolgreich war, kann eine Operation als Ultimo Ratio in Erwägung gezogen werden.