Assistenz für Jeden!
Das Persönliche Budget ist eine oft unbekannte, aber äußerst wertvolle Leistung für Menschen mit Behinderung. Es ermöglicht mehr Selbstbestimmung, indem es individuelle Assistenz im Alltag, Beruf oder in der Freizeit finanziert.

In der Inklusiv Uns Podcast-Folge #27 sprechen Sabrina und Moritz mit Raquell Kühn darüber, welche Möglichkeiten das Persönliche Budget bietet, wie es beantragt wird und warum es so selten genutzt wird. Erfahre, wie du von dieser Unterstützung profitieren kannst!
Was ist persönliches Budget?
Im Leben mit Behinderung gibt es wirklich immer enorm viel zu beachten, zu organisieren und vor allem zu Beantragen. Was wir genau beantragen müssen, um beispielsweise Landespflegegeld oder eine Verhinderungspflege zu erhalten, wissen die wenigsten. Es kommt selten vor, dass Jemand einfach angerufen wird mit den Worten: „Grüße Sie! Nur kurz: Sie würden unterstützende Leistungen von uns bekommen – Interesse?“
Vielleicht ist auch genau deshalb das „Persönliche Budget“ vielen Menschen, inklusive mir, kaum ein Begriff. Und deshalb war ich um so dankbarer, dass wir bei uns im Podcast Raquell Kühn begrüßen durften.
Ich finde ihre Antwort auf meine Frage, „was das persönliche Budget sei?“, verdeutlicht die Wichtigkeit dieses Themas einmal mehr. Sie meinte, dass es eine Leistung sei, von der viel zu wenig Leute wüssten, die teilweise Unmögliches möglich mache und die es Menschen mit Behinderung ermögliche, ein selbstbestimmtes Leben zu führen.
Die Grundlagen des persönlichen Budgets
Das Persönliche Budget kann bei verschiedenen Rehabilitationsträgern beantragt und auf unterschiedliche Weise umgesetzt werden. Die beiden häufigsten Modelle sind:
Das Arbeitgebermodell
Hierbei übernimmt die berechtigte Person die Rolle des Arbeitgebers und kann eigenständig Personal anstellen.
Das Dienstleistungsmodell
In diesem Fall wird ein Dienstleister beauftragt, die erforderlichen Hilfen zu erbringen.
Und faktisch kann man so Vieles bezahlen, was einem das Leben erleichtern würde und hilft, ein selbst bestimmtes Leben zu führen. Im Alltag ist für Eltern Kitaassistenz oder Schulassistenz sehr erleichternd. Im Arbeitsalltag ermöglicht dir diese Leistung entweder eine Arbeitsassistenz für das Eingliedern in deinen alten Beruf oder schafft die Rahmenbedingungen, dass es überhaupt wieder möglich ist.
Aber auch im häuslichen Bereich kann das Persönliche Budget von großem Nutzen sein: Bei normalen Pflegetätigkeiten oder einer 24h Assistenz bei Intensivpflegepatienten gibt sie enorme Sicherheit. Gerade auch durch die individuelle Auswahl der Assistenzkräfte. Während Pflegedienste meist eigenes Personal stellen, ermöglicht das Persönliche Budget, selbst zu entscheiden, wer dir hilft und ob die Chemie stimmt.
Und in der Freizeit kann dieses Budget auch verwendet werden, um mir Hobbys oder auch mal einen lang ersehnten Traumurlaub zu ermöglichen. Gerade für Menschen mit einer schweren Behinderung und/oder Erkrankung ist reisen ein größerer Zeit-/ Logistik-/ und Kostenaufwand, der so auch ausgeglichen werden kann.
Natürlich gibt es klare Vorgaben und Rahmenbedingungen für den Einsatz des Persönlichen Budgets, aber innerhalb dieser Grenzen eröffnen sich zahlreiche Möglichkeiten.
Warum wird das Persönliche Budget so selten genutzt?
Wenn es so viele Vorteile bietet, warum wird das Persönliche Budget dann so selten in Anspruch genommen? Die Antwort liegt auf der Hand: Viele Menschen wissen schlichtweg nichts davon. Dazu kommt der bürokratische Aufwand, der viele abschreckt. Wer Sich in akuten Belastungssituationen befindet, hat oft weder die Zeit noch die Energie, Sich mit einem „Papierkrieg“ auseinanderzusetzen.
Die gute Nachricht aber ist, dass es Beratungsstellen gibt, die genau dabei unterstützen – wie etwa die von Raquel Kühn. Diese Beratungsstellen übernehmen den gesamten Prozess, von der Antragstellung bis zur Organisation der Hilfen. Die Kosten für diese Unterstützung können ebenfalls über das Persönliche Budget gedeckt werden, sodass den Klient:innen keine zusätzlichen Ausgaben entstehen.
Und ich sags euch ehrlich: Ich werde mir dieses persönliche Budget auf jeden Fall nochmal genauer angucken, weil spätestens, wenn ich ausgezogen bin, bei mir in meinem Leben auf jeden Fall Platz für 1-2 helfende Hände entstehen – und das lasse ich mir nicht entgehen 😊
Sollte ihr mehr Infos brauchen, lasst euch gerne in unserer neuen Folge „#27 – Assistenz für jeden! Mit Raquell Kühn“ beraten.